Unser Geld ist auf der Bank nicht mehr so sicher wie früher

Lesedauer 3 Minuten

Onlinebanking Sicherheit Schweiz: Der IT-Experte Gianclaudio Moresi warnt im Blickartikel vom 06.11.2025, dass neue Hacker-Methoden die Sicherheit des Onlinebankings gefährden. Laut ihm könnten Cyberkriminelle selbst vorsichtige Kunden täuschen und Transaktionen durchführen, ohne dass diese es bemerken – etwa über sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen sich Angreifer zwischen Nutzer und Bankserver schalten, um Daten abzufangen oder umzuleiten.
Ein Schweizer Ehepaar verlor so rund 20 000 CHF, obwohl es die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzte.
Moresi kritisiert, dass Banken zu wenig Verantwortung übernehmen und verdächtige Transaktionen nicht ausreichend kontrollieren.
Die Schweizerische Bankiervereinigung widerspricht teilweise: Das Sicherheitsniveau sei hoch, doch die grösste Schwachstelle bleibe der Mensch. In der Schweiz nehmen Cyberbetrugsfälle stark zu, die Anzeigen stiegen innert eines Jahres um rund 40 %.

Onlinebanking und Cyberbetrug
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Kommentar zum Artikel: Verantwortung für digitale Sicherheit liegt bei uns allen

Wichtig: Mein Kommentar bezieht sich ausschliesslich auf die Aussage ‚Unser Geld ist auf der Bank nicht mehr so sicher wie früher‘ – nicht auf den Einzelfall.

Banken haben technisch aufgerüstet

Die Banken in der Schweiz haben ihre Systeme nach dem neuesten Stand der Technik gesichert. Sie setzen auf mehrstufige Authentifizierung, Verhaltensanalysen und Transaktionsüberwachung. Diese Mechanismen erschweren es Angreifern erheblich, unbemerkt auf Konten zuzugreifen oder Transaktionen auszulösen.

Ohne Zugangsdaten keine Transaktion

Die Behauptung, Hacker könnten Transaktionen ohne Zutun des Kunden durchführen, ist technisch nicht korrekt. Ohne gültige Zugangsdaten und aktive Mitwirkung des Kunden kann in der Regel keine Transaktion ausgelöst werden. Wer beim Onlinebanking die URL prüft, keine Links aus Nachrichten, wie Mail, Whatsapp oder SMS nutzt reduziert das Risiko auf ein Minimum.

Jedes Finanzinstitute bietet zusätzliche Sicherheitseinstellungen an, die ev. speziell aktiviert werden müssen. Dazu kann man sich bei seinem Berater oder bei der Hotline melden.

Bei der Postfinance zum Beispiel, kann der Kunde im E-Banking Portal Limiten definieren. Übersteigt eine Transaktion die selbst definierten Limite, muss der Kunde die Transaktion in der Postfinance App besätigten. Weiter können Einkaufslimiten, Tageslimiten, etc. definiert werden. Dies bieten die meisten Finanzinstitute an.

Digitale Sicherheit ist eine Holschuld

Jede und jeder ist für die eigene Sicherheit verantwortlich – physisch wie digital. Die Polizei kommt auch nicht vorbei, um Gitter zu montieren oder Fenster zu schliessen.
Über Betrugsmaschen wird täglich in den Medien berichtet. Wer sich schützen will, muss sich aktiv informieren. Das ist eine Holschuld – also die Pflicht, sich selbst Wissen und Schutzmassnahmen anzueignen – und keine Bringschuld von Banken oder Behörden.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich zu informieren. Insbesondere für Senioren gibt viele Angebote, zB. die Pro Senectute. Die meisten Finanzinstitute haben spezielle Webseiten für einen sicheren Umgang im E-Banking Bereich. > Beispiel der BEKB oder der Postfinance

Euer Bankberater*in oder auch die Hotline hilft euch da gerne weiter!

Aber

Die Finanzinstitute sollten alle Sicherheitsmöglichkeiten standardmässig aktivieren und den Kunden diese Funktion beim erstmaligen Login vorstellen und eher tiefe Standartwerte vordefinieren, damit der Kunde diese überprüfen und anpassen muss. Somit weiss der Kunde, dass es eine solche Funktion gibt. In regelmässigen Abständen sollte der Kunde beim Login wieder daran erinnert werden und direkt dorthin weitergeleitet werden.

Falls einen Bank SMS noch als sichere 2-Phaseauthentifizierung angibt, dann sollten die Verantwortlichen ernsthaft Gedanken machen…

Fazit

Onlinebanking Sicherheit Schweiz: Cyberkriminelle nutzen menschliche Schwächen, nicht Banklücken. Moderne Sicherheitssysteme schützen nur, wenn sie durch umsichtiges Verhalten ergänzt werden. IT-Sicherheit ist keine Frage des Vertrauens in Technik allein – sondern der persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen.

Sicherheit beginnt immer bei einem selbst. Niemand lässt das Auto offen stehen oder das Haus unverschlossen.

Meine Grossmutter sagte stets: «Trau, schau, wem.»

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