Für die, die keine Zeit haben: Plötzliche Virenwarnung im Browser? Meist ein Betrugsversuch. Keine Daten eingeben, nichts installieren, Warnung schliessen (oder Geräteneustart) und Browser-Berechtigungen prüfen.
Ihr surft nichtsahnend durchs Netz – und plötzlich erscheint eine dramatische Meldung: „Ihr Computer ist mit Viren infiziert! Jetzt handeln!“ Diese angeblich dringende Nachricht wirkt echt, kommt mit Warnfarben und Ton, und verlangt sofortiges Handeln. Doch was viele von euch nicht wissen: Hinter solchen Pop-ups steckt in Wahrheit eine Fake-Warnung im Browser – ein immer häufiger eingesetzter Trick von Online-Betrügern, um euch in die Falle zu locken.

Diese betrügerischen Virenwarnungen sind weder von Microsoft, noch von Apple, noch von Antivirenprogrammen. Vielmehr sind sie Teil einer Masche, die gezielt Unsicherheit schürt, um euch zu überstürzten Handlungen zu verleiten: Sei es die Installation schädlicher Software oder das Preisgeben eurer persönlichen Daten.
So funktioniert die Masche
Die Methode ist perfide und wirkt trotzdem für viele glaubwürdig. Pop-ups erscheinen direkt im Browser – zum Beispiel in Chrome, Firefox oder Edge – und suggerieren, euer Gerät sei schwer beschädigt oder stark mit Viren verseucht. Oft wird euch zusätzlich eine „Support-Hotline“ angezeigt, die angeblich hilft – tatsächlich handelt es sich dabei aber um einen direkten Draht zu den Betrügern.
Viele von euch fragen sich zu Recht: Wie kann das passieren? Häufig beginnt es mit einem Besuch auf einer infizierten oder unseriösen Webseite. In anderen Fällen habt ihr – meist unwissentlich – sogenannten Push-Benachrichtigungen auf einer dubiosen Seite zugestimmt. Ab da kann euer Browser auch ohne aktives Zutun Fake-Meldungen anzeigen.
Ziel der Angreifer: Angst auslösen und Daten klauen
Cyberkriminelle setzen gezielt auf Panik. Durch die dramatische Aufmachung der Warnung sollt ihr dazu gebracht werden, sofort zu handeln. Typische Folgen solcher Fake-Warnungen:
- Ihr ladet eine vermeintliche „Antivirensoftware“ herunter – in Wahrheit handelt es sich um Malware oder Spyware.
- Ihr ruft eine „Supportnummer“ an – ein angeblicher Techniker will Fernzugriff und installiert Trojaner.
- Ihr gebt Kreditkartendaten, Passwörter oder andere sensible Informationen preis.
Der Beitrag auf cybersofa.ch warnt bereits im Jahre 2024 vor dieser, immer noch erfolgreichen Art von Online-Falle. Dort findet ihr weitere Beispiele, wie die Täter vorgehen und wie ihr die Masche schnell erkennen könnt.
So erkennt ihr eine Fake-Warnung im Browser
- Die Warnung erscheint nicht in eurer Antivirenlösung, sondern als eigenständiges Pop-up im Browser.
- Es wird euch kein spezifischer Virenname genannt, sondern nur vage Bedrohungen.
- Ihr werdet zur sofortigen Handlung gedrängt („Jetzt klicken“, „Sofort anrufen“).
- Die Sprache ist oft schlecht übersetzt, enthält Drohungen oder Zeitdruck.

So werdet ihr die Warnungen wieder los
Habt ihr einmal versehentlich Push-Benachrichtigungen zugelassen oder dubiose Seiten besucht, lässt sich das zum Glück rückgängig machen. Hier ein kurzer Überblick, wie ihr Benachrichtigungen im Browser deaktiviert:
Google Chrome:
Klicke auf die drei Punkte oben rechts → Einstellungen → Datenschutz und Sicherheit → Benachrichtigungen → In Chrome konfigurieren.
Mozilla Firefox:
Klicke auf die drei Linien oben rechts → Einstellungen → Datenschutz & Sicherheit → Berechtigungen → Benachrichtigungen → Unerwünschte Websites entfernen.
Microsoft Edge:
Klicke auf die drei Punkte oben rechts → Einstellungen → Cookies und Websiteberechtigungen → Benachrichtigungen → Liste „Zulassen“ überprüfen und bereinigen.
Safari (macOS):
Safari → Einstellungen → Websites → Benachrichtigungen → Berechtigungen entfernen oder auf „Ablehnen“ setzen.
Zusätzlich solltet ihr euren Rechner mit einem seriösen, aktuellen Virenschutzprogramm scannen. Achtet darauf, nur offizielle Software direkt von der Herstellerseite herunterzuladen.
Prävention: So schützt ihr euch in Zukunft
- Aktiviert keine Benachrichtigungen von unbekannten Webseiten.
- Verwendet einen Werbeblocker und aktiviert den integrierten Phishing-Schutz eures Browsers.
- Misstraut jeder Webseite, die euch zum Anruf oder sofortigem Download drängt.
- Meldet derartige Seiten an euren Browserhersteller oder das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC).
- Schult auch eure Familie oder Mitarbeitenden über diese Betrugsmasche – viele kennen sie noch nicht!
Fazit: Keine Panik bei Virenwarnungen – aber wachsam bleiben
Eine Fake-Warnung im Browser soll euch in Panik versetzen – doch mit kühlem Kopf, etwas Know-how und den richtigen Einstellungen könnt ihr euch zuverlässig davor schützen. Prüft immer kritisch, was euch angezeigt wird, und gebt keine persönlichen Daten preis. Wenn ihr euch unsicher seid, holt euch eine zweite Meinung bei vertrauenswürdigen Quellen – und lasst euch nicht unter Druck setzen.
(Link)