Tipps für Seniorinnen und Senioren

Lesedauer 3 Minuten
Für die, die keine Zeit haben: Ältere Menschen gehören häufiger zu den Zielen von Betrügern im Netz. Die Begriff „Schutz vor Phishing“ hilft euch, dieses Risiko zu senken: Achtet bei E-Mails und SMS besonders auf gefälschte Absender, klickt keine Links aus unbekannten Nachrichten und nutzt starke Passwörter.

Im digitalen Alltag lauern viele Gefahren – gerade für Personen, die nicht mit Computern und Smartphones aufgewachsen sind. Das Thema Schutz vor Phishing ist dabei zentral: Phishing meint den Versuch, über gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten an eure Zugangsdaten, Kontoinformationen oder andere persönliche Daten zu gelangen.

Warum ältere Menschen besonders gefährdet sind

Viele Seniorinnen und Senioren sind heute online: Laut einer Studie namens „Digital Seniors 2025“ sind 97 % der 65- bis 74-Jährigen im Internet aktiv. Diese Studie zeigt eindrücklich auf, das die Senioren und Seniorinnen sehr aktiv sind in allen digitalen Bereichen. Obschon uns immer das Gegenteil weissgemacht werden will. (Thema Ticketautomaten, E-ID, etc.)

Schutz vor Phishing
Bildquelle: Pro Senectute

Gleichzeitig sind verschiedene Faktoren vorhanden, die sie zu attraktiven Zielen machen (aber nicht nur bei ü65):

  • Technologie ist nicht alltäglich gewesen im bisherigen Leben → weniger Routine im Erkennen digitaler Fallen.
  • Vertrauen in Autoritäten oder fremde Personen ist oft stärker ausgeprägt.
  • Betrügerinnen und Betrüger nutzen moderne Techniken mit gutem Erscheinungsbild, sodass eine E-Mail sehr echt wirkt.

Welche Maschen sind typisch?

Beim Thema Schutz vor Phishing solltet ihr folgende typische Szenarien kennen:

  • Eine E-Mail im Namen der Bank oder eines Online-Shops verlangt zur „Daten-Aktualisierung“ oder fragt nach Login-Daten. Hinter dem Link steckt eine gefälschte Webseite.
  • SMS oder eine Nachricht via Messenger mit der Aufforderung, auf einen Link zu klicken oder eine Datei zu öffnen.
  • Anrufe oder Nachrichten mit hohem Druck („Sie müssen sofort reagieren, sonst …“) – das Ziel ist die emotionale Reaktion.

Praktische Regeln für euren Schutz

Damit der Schutz vor Phishing gelingt, ist es wichtig, einige einfache Regeln im Alltag umzusetzen:

  1. E-Mails und Nachrichten kritisch prüfen: Wenn ihr eine Nachricht bekommt, die angeblich von eurer Bank stammt – ruft lieber direkt bei der Bank an, nutzt aber nicht die Telefonnummer aus der Mail. Und klickt nicht auf Links in solchen Nachrichten.
  2. Anhänge und Links von unbekannten Absendern öffnen? Besser nicht. Es könnte Schadsoftware oder eine Falle sein. Wenn dann eine Installation nötig sein sollte, stimmt definitiv etwas nicht. Sofort abbrechen!
  3. Beim Surfen oder Online-Einkauf: Achtet auf „https://“ in der Adresszeile, nutzt bekannte Anbieter und sucht bei Unsicherheit Informationen über den Anbieter. Vorsicht bei Suchergebnissen. Der oberste Treffer ist nicht immer, der der er angibt zu sein. URL prüfen!
  4. Starke, verschiedene Passwörter: Verwendet nicht dasselbe Passwort mehrfach. Wenn ein Zugang kompromittiert wird, sind gleich andere Zugänge in Gefahr.
  5. Updates nicht vergessen: Betriebssysteme, Virenschutzprogramme und Browser sollten immer aktuell sein. Veraltete Software ist ein Einfallstor. Das gilt für Handy, Tablets und Computer! Eigentlich sogar für ALLE Geräte, die mit dem Internet verbunden sind. (Smart-TV, Smart-Homes, etc.)
  6. Misstrauen statt sofort reagieren: Wenn Nachrichten Druck erzeugen oder ungewöhnlich sind – wartet ab, informiert euch oder bittet eine Vertrauensperson um Rat.

Worträtsel zu Phishing

Um alle alle, insbesondere Seniorinnen und Senioren zu sensibilisieren, hat das BACS ein Worträtsel erstellt.

Phishing Wörterrätsel (PDF, 165 kB, 31.10.2025)

Phishing Wörterrätsel Lösung (PDF, 200 kB, 31.10.2025)

Quiz zu Phishing

Zudem hat das BACS gemeinsam mit dem Verein Netpathie ein Quiz und die HSLU einen Test entwickelt, mit welchem ihr üben können, solche gefälschten E-Mails zu erkennen.

Phishing-Quiz

Phishing-Test der HSLU

So könnt ihr gemeinsam Verantwortung übernehmen

Wie ihr ältere Verwandte, Freundinnen oder Bekannte unterstützt:

  • Sprecht regelmässig über neue Betrugsformen. Wissen über die Maschen reduziert die Gefahr. Schaut regelmässig bei cybersofa.ch vorbei > Link zu den aktuellen Betrugsfällen
  • Seid erreichbar als Ansprechpartner. Wenn jemand eine verdächtige E-Mail gesehen hat – hilft die schnelle Rücksprache, statt sich unsicher zu fühlen.
  • Legt gemeinsam Notfall-Schritte fest: z. B. bei Verdacht Kontakt zur Bank aufnehmen, Passwörter ändern oder das Gerät vom Netz nehmen.
  • Ermutigt dazu, Hilfe anzunehmen: Es ist keine Schwäche, sich Unterstützung bei Technik oder digitalen Schutzmassnahmen zu holen. Vorsorgen ist besser als heilen, hat meine Oma immer gesagt.

Fazit

Der Schutz vor Phishing ist kein Hexenwerk – aber er verlangt Aufmerksamkeit und einfache Sorgfalt im Alltag. Wenn ihr aufmerksamer mit E-Mails, Links und Online-Anfragen umgeht, schon starke Passwörter nutzt und eure Geräte aktuell haltet, habt ihr eine solide Schutzbasis. Ältere Menschen sind besonders gefährdet – deshalb ist es wichtig, ihnen diese Regeln näherzubringen und gemeinsam das Risiko zu reduzieren.

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