und wieso das für uns alle gefährlich ist
Für die, die keine Zeit haben: Tech-Plattformen verdienen an Fake Ads mit Promis, obwohl sie wissen, dass dahinter Betrüger stecken. Schutz? Kaum vorhanden – wachsam bleiben ist Pflicht.
In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder TikTok tauchen sie immer wieder auf: Fake Ads mit Promis wie Roger Federer oder Bundesrätin Karin Keller-Suter. Diese Werbung wirkt auf den ersten Blick seriös – doch in Wahrheit stecken oft dreiste Betrüger dahinter. Besonders bedenklich: Die Tech-Giganten wie Facebook & Co. verdienen kräftig mit.

👉 Beitrag von SRF zu diesem Thema
Warum Fake Ads so erfolgreich sind
Viele dieser Anzeigen nutzen bekannte Gesichter, um Vertrauen zu schaffen. Sie versprechen angebliche Investitionschancen, geheime Tipps oder exklusive Angebote – versehen mit professionellen Logos und Designs. Wer klickt, landet nicht selten in einer Falle: Betrügerseiten verlangen Kreditkartendaten oder persönliche Informationen und greifen diese gnadenlos ab.
Besonders perfide: Viele der Opfer merken lange nicht, dass sie betrogen wurden. Der Schaden reicht von einigen hundert Franken bis zu kompletten Kontoplünderungen. 👉 Wie Robert N CHF 32’000 wegen einem solchen Fake Add verloren hat.
Wie die Plattformen mitverdienen
Facebook, Instagram und andere Plattformen profitieren direkt von jeder dieser Anzeigen – denn sie kassieren für die Werbeschaltung. Auch wenn ein Teil der Werbung gemeldet und entfernt wird, ist der Profit längst eingefahren. Laut dem Blick-Bericht erkennen sich selbst Fachleute in Werbesystemen wie dem von Meta nicht mehr zurecht – geschweige denn normale Nutzerinnen und Nutzer.
Die Unternehmen verweisen zwar auf interne Prüfmechanismen, doch Recherchen zeigen: Fake Ads rutschen immer wieder durch. Zudem werden gesperrte Konten durch neue ersetzt – ein Katz-und-Maus-Spiel auf Kosten der Sicherheit.
Warum wird nichts dagegen getan?
Ein Grund liegt im Geschäftsmodell selbst: Mehr Werbung bedeutet mehr Umsatz. Solange keine harte Regulierung greift, haben die Plattformen wenig Anreiz, härter gegen Betrugsinserate vorzugehen. Behörden beklagen, dass internationale Techkonzerne kaum erreichbar sind und bei Anzeigen oft keine Kooperationsbereitschaft zeigen.
Auch die Nutzerinnen und Nutzer selbst stehen häufig hilflos da. Selbst wenn ein Betrug auffliegt, bleibt die Verantwortung meist bei den Opfern – rechtliche Schritte sind oft kompliziert und langwierig.
Wie ihr euch schützen könnt
Auch wenn die Plattformen ihrer Verantwortung zu wenig nachkommen, könnt ihr selbst einiges tun:
- Achtet auf zu schöne Versprechen: Kein Promi verschenkt plötzlich Geld oder Investmenttipps auf Social Media.
- Misstraut unbekannten Links oder Formularen: Gebt keine Kreditkartendaten ein, wenn ihr euch nicht 100 % sicher seid.
- Meldet Fake Ads sofort: Je mehr Rückmeldungen bei den Plattformen eingehen, desto eher reagieren sie (auch wenn’s langsam geht).
- Informiert euer Umfeld: Besonders ältere Menschen oder weniger technikaffine Freunde und Familie sind gefährdet.
Fazit: Plattformen müssen mehr Verantwortung übernehmen
Fake Ads auf Facebook und Co. sind kein neues Phänomen – aber ein wachsendes. Solange die Techriesen daran verdienen und keine harten Konsequenzen drohen, wird sich wenig ändern. Es liegt an der Politik, Druck aufzubauen – und an uns allen, wachsam zu bleiben und unser Umfeld zu sensibilisieren.
👉 Plattformen wie Facebook dürfen sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen. Es braucht klare Regeln, mehr Transparenz und echte Konsequenzen für Verstösse.
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