Sicherheitsrisiko? Darum haben Bank-PINs oft nur 4 Stellen

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Warum ist die Bank-PIN so kurz?

Passwörter sollen lang und komplex sein, Multi-Faktor-Authentifizierung wird empfohlen, und doch besteht die Bank-PIN oft nur aus vier Zahlen. Das wirkt im Vergleich zu modernen Sicherheitsstandards fast lächerlich. Aber warum ist das so?

Sicherheitsrisiko 4-stellige Bank-PIN

Die Geschichte der 4-stelligen PIN

Die ersten Bancomaten wurden in den 1960er Jahren in Grossbritannien eingeführt. Ursprünglich wurden sowohl 4- als auch 6-stellige PINs genutzt. Der Legende nach schlug die Frau des Chefentwicklers John Shepherd-Barron vor, dass vier Stellen leichter zu merken seien. Seitdem hat sich die 4-stellige PIN als Standard etabliert.

Laut der Norm ISO 9564-1 sind eigentlich PINs von 4 bis 12 Stellen möglich. In der Praxis nutzen die meisten Banken jedoch maximal 6-stellige PINs. Wer eine längere PIN hat, könnte bei Reisen Probleme bekommen, da nicht alle Automaten damit umgehen können. Falls ein Automat nur vier Stellen akzeptiert, kann es helfen, nur die ersten vier Ziffern der PIN einzugeben.

Ist eine längere PIN sicherer?

Grundsätzlich schon. Eine 4-stellige PIN hat 10.000 Kombinationen, eine 6-stellige bereits eine Million. Dennoch reicht die 4-stellige PIN in Kombination mit der Karte aus, da sie mit einer Sperrfunktion nach drei falschen Eingaben und Videoüberwachung ergänzt wird.

Wichtige Sicherheitstipps für den Umgang mit PINs

  • PIN verdeckt eingeben: Schützt die Eingabe mit eurer Hand
  • Abstand halten: Fordert andere höflich auf, Abstand zu halten, wenn ihr euren PIN eingebt.
  • Nicht ablenken lassen: Lasst euch am Bancomaten nicht in Gespräche verwickeln. Brechen Sie nötigenfalls ab, falls ihr euch bedrängt fühlt.
  • Ungewöhnliche Vorrichtungen melden: Meldet Auffälligkeiten am Bancomat sofort der Bank. Insbesondere bei defekten oder wenn ihr Manipulationen am Gerät vermutet.
  • Regelmässig Kontoauszüge prüfen: Verdächtige Transaktionen solltet ihr sofort melden.

Am besten merkt ihr euch euren PIN und speichert ihn nicht unverschlüsselt auf Papier. Eine sichere Alternative ist die Nutzung eines Passwortmanagers. So bleibt Ihre PIN gut geschützt und dennoch jederzeit verfügbar.

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