Für die, die keine Zeit haben: Googles Gemini kann über WhatsApp auf eure Chats zugreifen – oft ohne euer Wissen. Jetzt diese Funktionen deaktivieren.
Seit Kurzem sorgt ein Update bei WhatsApp für massive Verunsicherung. Es geht um nichts Geringeres als eure Privatsphäre: Googles Gemini liest in WhatsApp-Chats mit, wenn bestimmte neue Funktionen aktiviert sind. Das passiert nicht offen, sondern eher still im Hintergrund – vielen Nutzerinnen und Nutzern ist das gar nicht bewusst. Diese Funktion läuft bereits, doch ihr könnt sie einschränken oder ganz stoppen.
Was ist passiert?
WhatsApp hat stillschweigend ein neues Feature ausgerollt: Meta AI und Google Gemini sollen künftig KI-gestützte Chatfunktionen anbieten. Klingt praktisch – ist aber datenschutzrechtlich höchst bedenklich. Denn zur Verbesserung dieser KI-Dienste greift das System auf eure Chats zu, wertet Inhalte aus und verwendet sie zur „Modellverbesserung“. (Bericht von golem.de)
Besonders brisant: Wer Google-Dienste wie Gemini aktiviert hat (etwa auf Android-Handys), gibt WhatsApp unter Umständen indirekt die Erlaubnis, Chatinhalte an Gemini weiterzugeben. Das geschieht nicht absichtlich, aber technisch möglich – besonders wenn die Funktion „Gemini als Assistenzdienst“ aktiviert ist.
Googles Gemini liest in WhatsApp-Chats mit – was bedeutet das?
Gemini ist Googles leistungsstarke KI-Plattform und soll tief ins System integriert werden – auch in Messenger-Apps wie WhatsApp. Die Nutzung ist in Android 14 oder neuer teilweise voraktiviert. In Kombination mit neuen KI-Funktionen von WhatsApp (etwa Meta AI) besteht die Gefahr, dass Inhalte analysiert und zur Optimierung der KI verwendet werden – nicht nur Metadaten, sondern auch konkrete Chatverläufe.
Das Problem dabei:
- Der Zugriff geschieht oft automatisch.
- Nutzer werden nur unzureichend informiert.
- Es ist nicht sofort klar, was Gemini tatsächlich mitlesen darf.
Was ihr konkret tun könnt
Gemini-Einstellungen anpassen
- Geht in die Einstellungen → sucht nach Gemini-Einstellungen
- Folgende Punkte würde ich deaktivieren: Hey Google und Voice Match komplett deaktivieren; Displaykontext – Bildschirmtext analysieren deaktivieren; Gemini auf dem Sperrbildschirm alles ausschalten
- Gemini kann über die URL gemini.google.com/apps eingeschränkt werden.
Warum das Ganze problematisch ist
Wenn Googles Gemini in WhatsApp-Chats mitliest, verschwimmen die Grenzen zwischen privater Kommunikation und automatisierter Datenauswertung. Zwar behauptet Google, alle Daten seien „anonymisiert“ oder „sicher verarbeitet“, doch in der Praxis lassen sich daraus Profile, Stimmungen oder Interessen ableiten. In Verbindung mit Meta AI ergibt sich ein nahezu vollständiges Bild eurer digitalen Identität.
Was das für euch bedeutet
Wer seine Privatsphäre ernst nimmt, sollte sofort handeln. Denn:
- Die Funktion ist teilweise schon aktiv, ohne klare Benachrichtigung.
- Eure Chats sind keine Übungsfläche für KI-Systeme.
Fazit: Augen auf bei digitalen Helfern
Googles Gemini liest in WhatsApp-Chats mit, wenn man es zulässt – oder nicht aktiv dagegen vorgeht. Deshalb: Einstellungen überprüfen, Funktionen deaktivieren und Meta sowie Google klar mitteilen, dass ihr eure Kommunikation nicht zur KI-Trainingsmasse machen wollt. Datenschutz beginnt beim eigenen Gerät – gerade bei so persönlichen Inhalten wie Chats.