Meta schnüffelt in privaten KI-Konversationen – was das für euch bedeutet

Lesedauer 3 Minuten
Für die, die keine Zeit haben: Meta plant, eure privaten KI-Gespräche zur Werbung zu analysieren – ohne Opt-out. Schützt eure Daten, fordert Transparenz und prüft Alternativen.

Ihr habt es vermutlich schon gehört: Meta schnüffelt in privaten KI-Konversationen. Ab Mitte Dezember will Meta die Inhalte von Gesprächen mit der Meta-KI auf Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger analysieren, um personalisierte Werbung zu schalten – eine Abschaltmöglichkeit gibt es nicht. Dieser Schritt ist ein tiefer Eingriff in eure digitale Privatsphäre – und betrifft uns alle.

Was genau plant Meta?

Meta kündigte an, dass es Inhalte von KI-Chats verwendet, um Empfehlungen zu verbessern und gezielte Werbung anzuzeigen. Das Unternehmen vergleicht das mit dem, was heute schon passiert, wenn man über ein Thema in sozialen Netzwerken schreibt. Wer also über Wandern spricht, bekommt später Werbung für Wanderschuhe.

Meta sagt, dass sensible Themen wie Religion, Gesundheit, sexuelle Orientierung, Politik oder Abstammung zwar analysiert, aber nicht für Werbung genutzt werden. Doch das bleibt schwer zu glauben, denn:

  1. Die Daten werden trotzdem gesammelt und ausgewertet.
  2. Niemand kann garantieren, dass Meta dieses Versprechen auch in Zukunft einhält.

Derzeit sind Länder wie die Schweiz, die EU-Staaten und Südkorea (noch) nicht betroffen. Meta will das System aber bald weltweit einführen.

Warum das problematisch ist

1. Eure Privatsphäre wird verletzt

Wenn Meta eure KI-Gespräche liest und analysiert, weiss niemand genau, was mit diesen Daten passiert. Daraus können persönliche Profile entstehen, die für Werbung oder andere Zwecke genutzt werden.

2. Ihr habt keine Wahl

Es gibt keine Möglichkeit, diese Datenauswertung auszuschalten. Wer mit der Meta-KI chattet, stimmt automatisch zu, dass die Inhalte ausgewertet werden.

3. Das Vertrauen geht verloren

Meta verspricht, sensible Themen nicht für Werbung zu verwenden. Aber allein die Tatsache, dass diese Gespräche gelesen und analysiert werden, ist ein Vertrauensbruch. Heute gelten bestimmte Regeln – morgen können sie schon geändert werden.

4. Die Ausnahmen sind kaum glaubwürdig

Meta behauptet, bestimmte Themen seien ausgeschlossen. Doch viele grosse Technologiekonzerne haben in der Vergangenheit ähnliche Versprechen gemacht – und später gelockert oder aufgehoben. Vertrauen allein reicht hier nicht.

Jetzt seit IHR gefordert

Ich finde diese Entwicklung sehr bedenklich. Aber gerade jetzt ist der Moment, an dem die Nutzerinnen und Nutzer selbst gefragt sind. Es reicht nicht mehr, sich nur zu beschweren – wir müssen handeln. Wer sich wirklich um Datenschutz sorgt, sollte auf Alternativen umsteigen oder zumindest für Freunde und Familie einen anderen Messenger in Betracht ziehen.

Solange die Mehrheit keinen anderen Messenger installiert, kann Meta praktisch tun, was sie will. Ich selbst nutze seit Jahren Signal, aber kaum jemand in meinem Umfeld verwendet es – das ist frustrierend.

WhatsApp kann aus meiner Sicht weiterhin für Terminabsprachen oder Gruppenchats mit Vereinen und Interessengruppen genutzt werden. Aber für private Gespräche wäre es jetzt endlich an der Zeit, dass viele von euch wenigstens eine sichere Alternative installieren.

Viele dieser Apps bieten dieselben Funktionen wie WhatsApp – sie sehen nur etwas anders aus. Jede installierte Alternative ist ein Zeichen an die grossen Konzerne: Wir wollen echte Wahlfreiheit und Privatsphäre – und wir sind bereit, etwas dafür zu tun.

Nicht zuletzt deswegen, gibt’s cybersofa.ch auch auf Signal!

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