KI-Suchrevolution: Google verändert, wie wir suchen

Lesedauer 2 Minuten
Für die, die keine Zeit haben: Google bringt mit dem AI Mode eine neue Form der Suche, bei der Antworten direkt von der KI kommen – ohne klassische Linklisten. In der Schweiz aktiviert – und mit weitreichenden Folgen für Nutzer und Inhalte, ob man will oder nicht.
Google AI Mode

Google führt jetzt AI Mode in der Suche ein. Das bedeutet: nicht mehr nur blaue Links, sondern direkte Antworten von der KI – Google macht das Internet zur Beilage.

In der Schweiz ist diese Neuerung bereits aktiv: Wer sucht, bekommt nicht zuerst Links, sondern eine KI-Antwort, ergänzt durch einige Quellenlinks am Rand.

Was ist der AI Mode?

Bisher zeigte Google bei einer Suche eine Liste mit Links zu Webseiten. Der neue AI Mode ersetzt diese Liste durch eine KI-generierte Antwort, die aus vielen Quellen und Daten gebündelt ist. Danach sieht man meist nur noch wenige Quellenlinks als Referenz.

Dieser Modus basiert auf dem KI-Modell Gemini 2.5 und erlaubt sogar visuelle Suchen (z. B. Bild als Ausgangspunkt).

Google selbst sagt, der AI Mode versuche, “tiefer ins Web einzutauchen” und komplexe Fragen effizienter zu beantworten.

Was ändert sich für euch?

1. Weniger Klicks auf Webseiten

Viele Nutzerinnen und Nutzer werden sich mit der Antwort der KI zufriedengeben und gar nicht mehr auf die verlinkten Quellen klicken. Für Medienhäuser, Blogs und kleine Unternehmen kann das bedeuten: weniger Traffic.

2. Sichtbarkeit wird fragiler

Weil der Inhalt einer KI-Antwort nicht zwingend aus einer einzigen Quelle stammt, kann es schwieriger sein, in den AI Mode-Ergebnissen aufzutauchen. Selbst gute Inhalte könnten unsichtbar bleiben.

3. Einfluss auf Content-Strategie

Texte müssen nicht nur suchmaschinenoptimiert sein, sondern auch inhaltlich so gestaltet, dass KI-Systeme sie für wertvoll halten – Integrität, Tiefe und Verlässlichkeit gewinnen an Bedeutung.

4. Mehr Verantwortung für Google

Mit grösserer Kontrolle über die Antwortgestaltung steigt auch die Verantwortung: Wie werden Quellen ausgewählt? Welche Inhalte bevorzugt die KI? Und wie wird Transparenz gewährleistet?

5. Risiken von Fehlern und Halluzinationen

KI kann falsche oder irreführende Antworten liefern, wenn Daten fehlerhaft sind oder Kontext fehlt. Nutzerinnen und Nutzer sollten stets kritisch bleiben.

Was solltet ihr tun?

  • Überlegt, wie ihr eure Inhalte so aufbereiten könnt, dass KI-Systeme sie als hochwertige Quelle erkennen.
  • Verwendet klare Struktur, gute Quellen und qualitätsgesicherte Inhalte.
  • Setzt auf Autorität: Nutzerinnen und Nutzer lieber langfristig gewinnen als kurzfristig Klicks.
  • Beobachtet, wie Google AI Mode euch in eurem Land anbietet – und wie eure Inhalte dort dargestellt werden.
  • Bleibt kritisch gegenüber KI-Antworten, auch wenn sie überzeugend wirken.

Ausblick

Der AI Mode ist mehr als nur eine Technologieänderung – er könnte definieren, wie Wissen und Medien in Zukunft konsumiert und bewertet werden. Für Nutzerinnen und Nutzer kann die Suche dadurch effizienter, intuitiver und dialogorientierter werden. Für Content-Ersteller heisst es: sich anpassen oder untergehen. Grundsätzlich ändert sich nicht viel. Die Suchmaschinenanbieter bestimmen immer noch, jetzt noch gezielter, welche Inhalte angezeigt werden und welche nicht.

Die Macht bleibt wo sie ist: Google (und in Zukunft auch Bing und Co.) entscheidet, welche Inhalte direkt angezeigt werden. Wer künftig sichtbar sein will, muss in den Auswahlmechanismen der KI präsent sein – nicht nur in Listen.

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