Ein Leitfaden für informierte Nutzer

Fitnesstracker sind beliebte Hilfsmittel, um die eigene Gesundheit und Fitness im Blick zu behalten. Doch welche Daten sammeln diese Geräte, und wie sicher sind sie? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Datenschutzes bei Fitnesstrackern und gibt euch praktische Tipps für eine informierte Nutzung.
Sicherheit
Datenübertragung: Die drahtlose Übertragung der Daten (z. B. via Bluetooth) birgt Risiken, wenn sie nicht ausreichend gesichert ist. Unbefugte könnten auf Gesundheitsdaten zugreifen.
Sorgfalt der Hersteller: Die Datenschutzpraktiken der Hersteller variieren stark, was zu Sicherheitslücken führen kann. Nicht alle Hersteller legen den gleichen Wert auf Datenschutz.
Datenschutz
Gesammelte Daten:
Fitnesstracker erfassen eine Vielzahl persönlicher Daten, darunter:
- Gesundheitsdaten (Schritte, Herzfrequenz, Schlafverhalten usw.)
- Standortdaten (GPS)
- Nutzerdaten (Alter, Geschlecht usw.)
- Gerätedaten (Geräte ID, Software Version)
Diese Daten werden an die Hersteller Übermittelt und können an Dritte weitergegeben werden.
Lest unbedingt die AGBs und informiert euch im Internet was für Daten bei euerem Fitnesstracker übertragen wird und was mit den Daten passiert.
Hersteller mit hohem Datenschutzstandard:
- Apple: Apple legt grossen Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer. Die Gesundheitsdaten werden lokal auf dem Gerät gespeichert und nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers synchronisiert oder geteilt.
Hersteller mit festgestellten Datenschutzmängeln:
- Fitbit: „Ausreichender“ Schutz, Mängel in AGB. Speziell die Fitbit Versa 3 wurde in Tests wegen ungenauer GPS Ortung kritisiert. Zusätzlich gab es Beschwerden wegen mangelnder Transparenz bei der Datenweitergabe in Drittstaaten
- Huawei Health: Untersuchungen von TÜV SÜD zeigen, dass es gängige Praxis bei Herstellern ist, gesammelte Daten für eigene Marketingzwecke zu nutzen, was einen Datenschutzverstoß darstellen kann. Es wurde jedoch kein spezifischer Hersteller genannt. Es wurde bemängelt, dass teilweise ältere Softwareversionen in Tests verwendet wurden, was die Ergebnisse verfälschen kann.
Generische, kostengünstige Fitnesstracker:
Viele No-Name-Produkte, die online oder in Billigläden erhältlich sind, weisen erhebliche Sicherheitslücken auf. Oftmals fehlen klare Datenschutzrichtlinien, und die Datenübertragung erfolgt unverschlüsselt. Zudem weisen diese Geräte oft eine Hohe Ungenauigkeit in der Datenerfassung auf.
Alternativen ohne Cloud Anbindungen
es gibt Fitnesstracker, die ohne Cloud-Anbindung funktionieren und Daten lokal speichern, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Hier sind einige Empfehlungen:
Beurer AS 80
Dieser Tracker speichert Daten lokal und erfordert keine Verbindung zu einer Cloud.
Garmin-Geräte
Einige Garmin-Uhren speichern Fitnessdaten im FIT-Format lokal, die auf den eigenen Rechner übertragen werden können.
Fitbit Charge 3
Dieser Tracker kann ohne Smartphone-App genutzt werden, wobei die Daten lokal gespeichert werden.
HUAKUA Fitnesstracker
Ein preiswerter Tracker mit Pulsmessung, der ohne App und Smartphone funktioniert.
Willful und YAMAY Tracker
Diese Geräte funktionieren ohne App und Kontoerstellung, ideal für Nutzer, die keine Geräte verbinden möchten.
Zukunftsentwicklungen: Es ist zu erwarten, dass Hersteller verstärkt auf Datenschutzbedürfnisse reagieren und mehr Geräte mit lokalem Speicher ohne Cloud-Anbindung anbieten. Dennoch solltet ihr stets die Datenschutzrichtlinien prüfen und Geräte entsprechend eurer Anforderungen auswählen.
Tipps
Bewusstsein: Seit euch der potenziellen Risiken bewusst.
Informierte Entscheidung: Recherchiert euch vor dem Kauf die Datenschutzpraktiken des Herstellers.
Sicherheitseinstellungen: Nutzt alle verfügbaren Sicherheitsfunktionen und führt regelmässig Updates durch. Überprüft regelmässig die Datenschutzeinstellungen und informiert euch über neue Möglichkeiten.
App-Berechtigungen: Überprüft welche Berechtigungen die App auf ihrem Smartphone hat, und schaltet unnötige Berechtigungen ab.
Datenfreigabe minimieren: Teilt eure Fitnessdaten nicht leichtfertig in sozialen Netzwerken oder mit Drittanbietern.
Empfehlungen: Wählt Geräte von Herstellern mit hohen Sicherheitsstandards (z. B. Garmin, Fitbit, Huawei). Prüft vor dem Kauf die Datenschutzrichtlinien.

Fazit
Mit dem nötigen Bewusstsein und den richtigen Vorsichtsmassnahmen könnt ihr die Vorteile von Fitnesstrackern nutzen und gleichzeitig euch persönlichen Daten schützen. Ich will in diesem Artikel keine Empfehlung abgeben, sondern nur auf den Datenschutz und die Sicherheit der Fitnesstracker hinweisen.