Für die, die keine Zeit haben: Kriminelle verschicken gefälschte Mautforderungen per SMS und E-Mail. Klickt keine Links an, gebt keine Daten ein – es handelt sich um Betrug!
Die Urlaubszeit steht vor der Tür und viele von euch planen vielleicht eine Autoreise durch Europa. Doch aufgepasst: Maut-Betrug in Europa ist auf dem Vormarsch. Kriminelle entwickeln immer raffiniertere Methoden, um ahnungslose Autofahrerinnen und Autofahrer hereinzulegen – und das kann teuer werden. In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie die Masche funktioniert, worauf ihr achten müsst und wie ihr euch und eure Familie davor schützt.

So funktioniert der neue Maut-Betrug
Die Betrügerinnen und Betrüger versenden gefälschte Zahlungsaufforderungen per SMS oder E-Mail. Auf den ersten Blick sehen diese täuschend echt aus. Sie geben vor, von offiziellen Mautbetreibern wie Toll Collect, Asfinag oder Telepass zu stammen und behaupten, es sei eine offene Mautgebühr zu begleichen. Die Empfängerinnen und Empfänger werden dann auf eine gefälschte Website geleitet, die das Original perfekt imitiert.
Dort sollt ihr eure Kreditkarteninformationen eingeben – doch das Geld landet nicht bei einer Mautstelle, sondern direkt bei den Kriminellen. Die Schadenssummen reichen laut Polizei von wenigen Euro bis zu mehreren Hundert Franken oder Euro, je nach ausgeklügeltem Aufbau der Fake-Seite.
Warum die Masche so gefährlich ist
Das perfide an diesem Maut-Betrug in Europa ist, dass viele von euch tatsächlich mit dem Auto unterwegs sind und daher nicht ausschliessen können, eine Maut übersehen zu haben. Das erhöht die Glaubwürdigkeit der Fake-Nachrichten. Die Täter setzen auf Zeitdruck („Letzte Mahnung“) und auf das schlechte Gewissen – ein psychologischer Trick, der oft funktioniert.
Ausserdem nutzen die Kriminellen Domains, die den offiziellen sehr ähnlich sehen – zum Beispiel mit einem Bindestrich oder einer .net-Endung statt .com. Wer da nicht ganz genau hinschaut, fällt leicht darauf herein.
Tipps, wie ihr euch schützen könnt
- Keine Links aus Nachrichten anklicken. Besucht Mautseiten nur direkt über die offizielle Adresse oder die App eures Vertrauens.
> TCS
> ADAC - Auf die Domain achten. Stimmt die Adresse exakt mit der offiziellen Seite überein? Kleinste Abweichungen sind verdächtig.
- Zahlung nur über offizielle Portale. Niemals Kreditkartendaten über Links in E-Mails oder SMS eingeben.
- Zweifelt an jeder Mahnung. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob eine Maut offen ist, prüft euren Reiseverlauf oder kontaktiert den Anbieter selbst über dessen offizielle Webseite.
- Aktuelle Sicherheitswarnungen lesen. Viele Automobilclubs und Konsumentenschutzorganisationen informieren regelmässig über solche Betrugsmaschen.
Was tun, wenn ihr hereingefallen seid?
Wenn ihr bereits auf die Masche reingefallen seid und persönliche Daten angegeben habt, reagiert sofort:
- Kreditkarte sperren und Bank informieren.
- Anzeige bei der Polizei erstatten.
- Passwörter ändern, falls ihr dieselben auch anderswo verwendet.
Je schneller ihr handelt, desto besser sind eure Chancen, grösseren Schaden zu vermeiden.
Was Behörden dazu sagen
Die Schweizer Polizei sowie Sicherheitsdienste anderer Länder warnen aktiv vor dieser Masche. Die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich, besonders in den Sommermonaten. Behörden raten dringend dazu, verdächtige Nachrichten zu melden und auf keinen Fall Zahlungen über inoffizielle Seiten durchzuführen.